„Rund 60 Prozent der in Deutschland aus dem Netz geladenen Bücher sei illegal beschafft worden, zitierte Honnefelder eine umstrittene Studie, die im Auftrag des Börsenvereins durchgeführt worden war. Damit sich ein legaler Markt herausbilden und halten könnte, müsse es „spürbare Sanktionen für rechtswidriges Handeln“ geben. Am Wochenende hatte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins Warnhinweise bei illegalen Downloads gefordert.“ (Heise)

Es ist schade, dass man nicht aus Erfahrungen und Fehlern Anderer lernen will oder kann.

Dabei ist es gar nicht so lange her, da hatte die Musikindustrie genau solche Parolen auf Lager. Man schützte die Musik aufwändig mit DRM und versuchte sie teuer an den Mann zu bringen. Nebenbei wurden Musik-CDs so manipuliert, dass oft der ehrliche Käufer Probleme hatte sie auf dem heimischen Player abzuspielen. Hatte der Kunde dann mal Online einen Musiktitel gekauft, wurde er weiter gegängelt, weil man ihm vorschrieb, wie er seine Musik nutzen darf. Also wie oft, darf ich einen Titel kopieren und auf welchen Geräten nutzen und ähnliches.

Das solche Maßnahmen einfach nicht verkaufsfördernd sind, haben mittlerweile dann doch so einige Entscheider in der Musikbranche erkannt. Der ehrliche Kunde war dermaßen benachteiligt, gegenüber Leuten, die sich die Titel einfach so „heruntergeladen“ haben.
Aber hier hat ein Umdenken eingesetzt. Die Musik, die man online erhält ist weitgehend kompatibel, bezahlbar und frei von jeglichem Kopierschutz. Und wenn man nun meint, dass der Absatz eingebrochen ist, irrt man gewaltig. Das Gegenteil ist der Fall.
Das zeigt doch, dass so ein Markt funktioniert, wenn man auf die Wünsche der Kunden eingeht und seine Firmenstrategie dem Markt anpasst.

Anders sieht das noch die Buchbranche. Sie sieht den Kunden immer noch als Gegner. Man hat nicht dazugelernt. Im jungen Markt der E-Books versucht man diese gegen illegales Kopieren zu schützen und nimmt dabei in Kauf, dass man untereinander inkompatibel allein schon aufgrund der verschiedenen Formate wird. Die E-Books sind oft nur unwesentlich preiswerter. Gerade letzteres stößt auf Unverständnis, da diese E-Books mit ihrem Kopierschutz an den Käufer gekoppelt sind.

Ein richtiges Buch kann ich verborgen so oft ich will. Wenn der Platz im Schrank nicht mehr ausreicht, habe ich die Möglichkeit, dieses Buch zu verkaufen. Das alles geht beim kopiergeschützen E-Book nicht. Ich kann es nur eingeschränkt nutzen und soll dafür fast dasselbe bezahlen, wie für die gedruckte Version?

Hier muss seitens der Buchbranche ein Umdenken erfolgen, bzw. sollten sich einige ältere Herren, die dort anscheinend Entscheidungen fällen, mal in Sachen Internet/Onlinenutzung weiterbilden.

So wird ihr Modell nicht funktionieren.