Der Pantoffelpunk bringt es auf den Punkt.
Lest mal seinen Artikel, der recht herzerfrischend geschrieben ist. Ich komme trotzdem nicht umhin, hier ein längeres Zitat zu veröffentlichen. Es ist einfach zu gut:
„…Es gab in den letzten Wochen eine Menge Gegenwind für die Piratenpartei. Sie sei nicht nur eine Einthemen- sondern außerdem eine reine Spaß– und Witz– oder maximal Protestpartei. Ja, leck mich doch am Arsch, wie außerordentlich wunderbar, was besseres kann dieser Farce an Parlament, dieser toter als toten Immobilie Reichstag doch gar nicht passieren. Protest ist mega-out, die Grünen stecken bis zum Knöchel im Verdauungstrakt der Etablierten und Lachen können die hohen Herren und Damen nur noch über eine Diätenerhöhung. Höchste Zeit also, frischen Wind nach Berlin und in die Landesparlamente zu blasen. Alles klar zum Ändern.
Der Partei fehle es also an Konzepten zu Wirtschaftspolitik, Gesundheitspolitik, zu Sport- und Genderpolitik, zur Europa-, Umwelt-, Familien- und zur Politikpolitik. Ja, leck mich doch dobbelt am Arsch, wer sind wir denn? Die Grünen? Ich habe meinen Mitgliedsantrag abgegeben, um für Grundrechte und Meinungsfreiheit einzutreten. Gegen die totale Überwachung und die totale Erfassung der Bürger. Dafür, dass ich sagen kann, was ich will, dass ich schreiben kann, was mir stinkt, dass ich demonstrieren kann, ohne weggeknastet oder verkloppt zu werden, dafür dass ich selbst über die Speicherung meiner Daten bestimmen kann, dafür, dass ich unbeobachtet über die BAB7 in den Urlaub fahren kann, ich der pantoffelfrau Schweinkram in den Hörer flüstern kann, ohne im Hinterkopf zu haben, dass sich irgendein BKAler mit Kopfhörer darauf einen schüttelt. Für mein Recht, etwas zu verbergen. Dafür, dass ich mich informieren kann, wo ich will, ohne nach der Lektüre Adornos Besuch von der GSG 9 und die Abgabe einer DNS-Probe fürchten zu müssen. Dafür, dass ich auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann, obwohl mir Begriffe wie ‘Gentrifikation’ geläufig sind und ich unfallfrei ein Buch bedienen und sogar weiß, wo ich eines herkriegen kann. Es geht bei den Piraten doch nicht darum, von 2010 bis 2014 allein zu regieren und die verdammte Welt zu retten – es geht darum, mit viel Glück ein paar Piraten in den Reichstag zu bekommen, die den etablierten Lobbymarionetten zeigen, wo die Wurst wächst, es geht darum, Aufsehen zu erregen, in den Medien präsent zu sein, die Wahrheit zu verkünden und die Lügen der geliebten Bundesregierung zu entlarven. Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten. Anderes zu glauben – so naiv bin nicht einmal ich. Aber über die Verlogenheit dieses korrupten Haufens reden und schreiben und dagegen demonstrieren und sich organisieren zu können, ohne Zensur, den Vorschlaghammer des §129 oder andere Sanktionen der mittlerweile völlig entrückten Staatsmacht fürchten zu müssen, das ist doch elementar wichtig…“
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