kurzes Fazit zum Bundesparteitag der Piratenpartei

Auch, wenn ich ja schon mittlerweile etwas Erfahrung in politischen Gremien sammeln konnte, ist so ein Parteitag auch für mich sehr interessant.
Manchmal hatte ich heute das Gefühl in einem Kindergarten zu sitzen. Denn was da teilweise recht sinnlos über Formalien diskutiert wurde, war schon nicht mehr schön. Man merkte bei vielen Abstimmungen, dass bei vielen etwas Hintergrundwissen in Sachen Vereins-/Parteienrecht fehlte. Aber das ging dann fast alles gut aus.
Irritierend fand ich, dass die Finannzen nicht sauber belegt werden konnten. So etwas muss nicht sein.

Der Rest der Veranstaltung ist eigentlich sauber durchorganisiert. Es zieht sich nur alles etwas in die Länge. Da ist Sitzvermögen gefragt…

11 Responses

  1. Das mit den Formalien und dem Herumreiten auf Unwichtigem ist genau auch mein Eindruck (nicht auf den BPT beschränkt). Es muss in den 84 Tagen bis BPW09 darum gehen, möglichst schnell was auf die Beine zu kriegen in Sachen Medienkampagne etc., da bleibt nicht mehr viel Zeit zum Diskutieren!

    Es geht um größtmögliche Effizienz bis zur BTW09, danach kann man immer noch um Details streiten.

  2. wichtiges läßt sich in 10 minuten klären, alles andere ist doch beziehungsarbeit. worin unterschéiden sich die piraten? piraten wollen einen freien markt, der jetzt vom establishment blockiert wird, will freie presse, freies internet – das ja heute auch von den allbekannten „seemächten“ blockiert wird. ich wünsch euch eine intelligente und kreative diskussionskultur… die sich wohl tuend abhebt…als pirat in spee, legt ihr den finger auf die wunde und da bin ich auch für ein freies recht, gesetze werden kommentiert, hoffe, dass sich bei den piraten kluge juristen etablieren, die sich z.B. für ein alternatives strafrecht stark machen….ich will zu den piraten, weil ich diese ständige bevormundung in unserm politischen system satt bin…ich meutere gegen diese parteiendemokratie….

  3. Ich finde es geht überhaupt nicht um Effizenz. Zumindest nicht für den Moment. Der Charme der Piraten ist doch gerade, dass sie noch nicht professionell sind. Stell dir vor, du kommst auf eine Webseite: Einmal ist es irgendeine graphisch total aufgemotzte Flash und Java strotzende Firmenhomepage. Das andere mal ein etwas unübersichtliches Wiki. Wo bleibst du länger und was interessiert dich eher?

    Ich glaube kaum, dass diejenigen, die finden die professionelle und herzlose Firmenhomepage wäre ideal um Inhalte anzubringen mit den Piraten viel anfangen können. Wer sich aber gerne das Wiki anschaut weil er selbst beitragen will und eher am Langteitspaß als an der geilen Graphik interessiert ist, der wird die Piraten sicher lieben. 😉

    Naja, ich war ja nicht da und habe auch den Stream nur ein paar Minuten gesehen. Insofern: Ich erlaube mir mal kein weitergehendes Urteil. Ist nur aus der ersten Assoziation heraus geschrieben.

  4. Mit den Worten eines Programmierers würde ich es so ausdrücken:

    Wir brauchen jetzt ganz schnell einen Rapid Prototype, um die Kunden zu überzeugen. Wenn der dann steht und die Kunden das Produkt wollen, machen wir nach und nach ein fertiges Endprodukt draus 🙂

  5. Ich denke mal, dass wir heute zu einer Lösung kommen. Da werden sich dann irgendwann die ganz diskutierwütigen irgendwann zurückhalten.

  6. Was die Piraten noch dringend lernen müssen ist Kompromissfindung.
    Bis auf wenige Anträge die zurückgezogen wurden, gibt es doch viel Beharren auf den eigenen Punkten…

  7. die piraten haben eine RISIEGE chance: in den bevölkerung herrscht allgemeiner unmut. entweder die piraten sammeln ihn ein – oder in vier jahren jemand anderes. es kann dabei nicht darum gehen, „linke“ oder „rechte“ programme zu machen, das ist alles durchgekaut.

    ICH EMPFEHLE: ein kurzes, schlankes GRUNDSATZ-programm, dessen erster punkt lauten muss: wiederherstellung der demokratie. der bundestag muss wieder als gesetzgeber und als parlament funktionieren, das die regierung zu kontrollieren hat, nicht als der regierung nachgeordnetes durchgangsgremium auf dem wege politischer gesetzesdurchsetzung durch die regierung. also: FREIES MANDAT für alle abgeordneten, abschaffung des fraktionszwangs, mehr volksbeteiligung, vielleicht sogar direktwahl der regierung durch die bürger – wobei dann die vom bürger gewählten abgeordneten die vom bürger gewählte regierung zu kontrollieren hättn. gesetzesinitiative ausschließlich aus dem parlament. die regierung ist zur umsetzung des volkswillens da! wiederherstellung der gewaltenteilung!

    nachgeordnet aber ebenfalls wichtig wäre: kassensturz. überprüfung von zuschüssen, subventionen, gequoteten ämterbesetzungen etc. unter dem doppelten gesichtspunkt der effektivivtät und der chancengleichheit auch zwischen verschiedenen sozialen bevölkerungsgruppen. unterbinden jedes nepotismus!

    drittens: entschlackung des des rechts mit dem ziel, dass die bürger wieder in der lage sind, die rechtsordnung zu überblicken.

    diese drei punkte sind wenig und doch systematisch und grundlegend und würden, gut verkauft, enorm viele wähler anziehen…

  8. Hallo,
    ja der BPT war holperig und die Medien haben es vorangestellt, aber Gott-sei-Dank kommt es auf die klassischen Medien nicht an, sondern auf die unabhängigen „Netzbürger“, die sich an den Inhalten orientieren.
    Aber für den Nächsten – sicher noch größeren – BPT sollten Anträge vorformuliert und am besten im Wiki bis 14 Tage vor der Sitzung ausführlich diskutiert sein, bevor sie das Plenum erreichen. Es kann ja nicht sein, dass jemand einen Antrag sich gerade ausdenkt und auch schon anfängt zu reden, bevor er ein Mikrophon erreicht.
    JurgenJ

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