Ich sitze ja hier noch live im Bundesparteitag der Piratenpartei in Hamburg. Aber jetz kann man bereits ein Fazit ziehen:
Zuviel Basisdemokratie ist einfach nur schädlich.

Bei vielen, die sich gern hier am Micro zu Redebeiträgen versammeln, ist offensichtlich, dass sie sich nicht wirklich mit so mancher Thematik befasst haben. Man kann das aus den Fragen teilweise deutlich heraushören.
Bei so einer Menge an Leuten kann man einfach nicht mehr so arbeiten. Offensichtlich wird das, wenn man sieht, dass jetzt eigentlich Schluss wäre und wir noch Tagesordnungspunkte für mehrere Stunden offen haben.
Dann kommt noch dazu, dass hier Leute zu Themen reden, die fachlich einfach keine Ahnung haben. Bestimmte Satzungsänderungen wären schon sinnvoll gewesen, wenn man eine Satzung haben möchte, mit der man einfach und flexibel arbeiten kann.
Wer da logisch und mit dem nötigen Wissen herangeht, der dürfte normalerweise keine Rückfragen haben und entsprechend abstimmen. Aber das diese Ahnungslosigkeit hier offensichtlich Mehrheiten hat, zeigt sich bei der Abstimmung, wo solche einfache Änderungsaträge keine Mehrheiten finden.
Bei dem Wachstum der Partei fehlt jetzt langsam eine Zwischeninstanz, die solche Beschlussvorlagen vorbereitend bearbeitet und die Mehrheiten dafür findet. Also so eine Art Länderkonferenz, die dann Delegierte auf einen Parteitag schickt. Anders wird es nicht mehr funktionieren.

Aber interessant ist so ein Parteitag allemal. Die Gespräche am Rande sind recht aufschlussreich und man lernt jede Menge Leute kennen.
Und theoretisch müsste ich langsam nach Hause, da ich morgen noch eine längere Fraktionssitzung habe und mir noch nicht einmal die ganzen Vorlagen durchgelesen habe.