Bild von modellflieger http://www.pixelio.de/details.php?image_id=306114

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Als ich im Januar 2009 in die Piratenpartei eintrat, kannte kaum jemand diese kleine Partei. Um so verständlicher war es, dass ich damals auch mit vielen Fragen zu meinen Beweggründen konfrontiert wurde.

Aber die Ziele der Partei, gegen einen Überwachungsstaat anzutreten und verlorene Bürgerrechte wieder zu erobern, fand ich gut und wichtig. Und diese Ziele sind für mich heute auch noch sehr wichtig.

Deshalb engagierte ich mich bei den Piraten, weil ich auch sah, dass es ohne Mitarbeit nicht funktionieren kann. Ich habe Unterschriften für die Wahlzulassung gesammelt, erstmalig in meinem Leben Plakate aufgehangen und  Infostände betreut, die ersten Stammtische in Strausberg organisiert, mit Medien kommuniziert und den ersten Kreisverband im Land Brandenburg mit gegründet.

Das war lehrreich und spannend, hat jede Menge Zeit und auch etwas Geld gekostet. Aber ich empfand diese Arbeit als wichtig für die junge Partei.

Das ging sicher vielen so, die diese Zeit miterlebt haben.

Seit der Bundestagswahl ist diese Hochstimmung einem für mich unerträglichen Zustand gewichen. Beinahe ständig darf man den Streit unter den Mitgliedern verfolgen, ist als Mitglied des Landesvorstandes damit beschäftigt, sich gegen permanente Anschuldigungen zur Wehr zu setzen und darf miterleben, wie “basisdemokratisch” versucht wird, eine Parallelstruktur innerhalb der Partei aufzubauen.

Das alles nervt nur noch und kostet unheimlich Zeit, wenn man überhaupt nur einmal mitlesen will, was wieder einmal auf der Mailingliste so abgeht.

Zeit, die mir mittlerweile in meiner lokalpolitischen Arbeit fehlt. Und das ist nicht gut. Denn hier sind die Leute, die mich mal gewählt haben und zu Recht erwarten, dass ich mich mit ihren Problemen beschäftige.

Deshalb ziehe ich jetzt einen Schlussstrich unter das Kapitel “aktive Arbeit in der Piratenpartei” und mich von den Ämtern die ich dort innehabe zurück.

Ich bleibe weiter in der Partei, da ich immer noch die Hoffnung habe, dass es irgendwann mal wieder aufwärts geht.

Voraussetzung wäre dazu aber wahrscheinlich ein konsequenter Rausschmiss einiger Querulanten, Quertreiber und Verschwörungstheoretiker. Der Mitgliedszuwachs nach der Europawahl hat da so Einiges mit an Bord gespült…