Am 28.02.2010 soll ja hier in Strausberg der Bürgermeister gewählt werden.

Da gibt es mittlerweile 5 Kandidaten und der Wähler soll dann den besten für die Stadt wählen.
Nicht gerade einfach. Gerade wenn man die Kandidaten nur auf wenigen Veranstaltungen zu Gesicht bekommt. Diese Veranstaltungen kann man dann auch meistens nicht als besonders informativ bezeichnen. Es liegt in der Natur der Sache, dass der einzelne Kandidat ein positives Bild rüberbringen möchte und entsprechend auftritt.

Das hilft dem Wähler nicht unbedingt bei seiner Entscheidungsfindung weiter. Aber wen wählt man nun?

Der Kandidat der DVU wird sicher einige Stimmen bekommen. Damit muss man leben und besonders die Gegenkandidaten, denen er die eine oder ander Stimme praktisch wegnimmt. Ich kenn den Mann. Rein menschlich gesehen ist er OK, aber die dahinter stehende Partei macht ihn dann unwählbar.

Und Herr Kunath als Kandidat der Linken wirft mehr Fragen auf als Antworten. Zuallererst die Frage, was die Linken geritten hat, ihn als Kandidat aufzustellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in dieser Partei nicht doch Leute gibt, die weniger farblos in der Öffentlichkeit auftreten, als er.
Ich bin ja selbst kein Redegenie. Aber als Bürgermeisterkandidat sollte ich schon mich auch als Repräsentant darstellen können. Und das kann er genauso weinig wie ich.

Kommen wir zum Optiker Frenzel.
Egal, welche Wahl ansteht, er macht mit. Was ihn dazu bewegt, kann ich mir nicht so richtig erklären, da ja meistens schon vorher erkennbar ist, dass die Stimmen nicht reichen. Na vielleicht klappt es ja mal bei irgendeiner Wahl, ich sehe ihn jedenfalls auch nicht als Bürgermeister.

Bleiben noch zwei im Rennen um das Bürgermeisteramt.

Frau Stadeler hat durchaus das Zeug zur Bürgermeisterin. Wobei ich immer noch nicht verstehe, warum man einen hübschen Beamtenposten aufgibt, um Bürgermeister zu werden. Denn als Bürgermeister ist man oft genug in der Situation, in der man es keinem recht macht und dann als der Buhmann dasteht. So richtig schlau werde ich einfach nicht aus der Kandidatur.

Andere haben ja schon öffentlich bekundet, dass sie die Wahl von Frau Stadeler unterstützen. Ich bin mir noch nicht so sicher. Auch eine fundierte Kenntnis der Vorgänge in der Verwaltung wird nichts an den Befindlichkeiten der vielen Frauen dort untereinander ändern. Nichts gegen Frauen, aber ich selbst durfte schon einmal mit gut 50 Frauen in einer Abteilung arbeiten und habe damals immer wieder gestaunt, wie hart das da zur Sache ging.
Und dann eine Frau zusätzlich an der Spitze?

Bleibt als letzter Kandidat Herr Thierfeld, der Amtsinhaber.

Er hat auch so seine Schwächen. Viele werfen ihm eine zu lasche Führung der Verwaltung vor, wobei sie möglicherweise nicht unrecht haben. Als Kommunalpolitiker sieht man das auch mit anderen Augen, da man sehr auf die Arbeit der Verwaltung angewiesen ist, um Veränderungen zu bewirken. Aber wenn man mal unsere Stadtverwaltung sich so ansieht, dann denke ich, dass diese recht gut funktioniert. Gerade wenn man bedenkt, dass da nicht unzählige Mitarbeiter beschäftigt sind. Ich habe jedenfalls kaum Klagen über die Verwaltung gehört und bisher immer gut mit den Damen und Herren zusammengearbeitet.

So kann ich mir auch kaum vorstellen, dass der Wähler Verwaltungsarbeit als Hauptargument für eine Bürgermeisterwahl heranziehen wird.

Ihn interessiert eher, wie ein Bürgermeister seine Stadt repräsentiert und wie er mit seinen Bürgern umgeht. So ein Bürgermeister muss repräsentieren können. Und da wird wohl kaum jemand dagegen sprechen, das kann Herr Thierfeld. Wenn er nun noch etwas mehr in die Verwaltungsarbeit investiert und für die Stadt vielleicht auch eigene Visionen entwickelt und durchsetzt, dann sehe ich kein Hindernis, ihn zu wählen.

Manchmal tun es ja auch die alten Besen noch ganz gut…