Südspange

Den Ausführungen von Jürgen Schmitz zum gestrigen Bauausschuss kann ich mich nur anschließen.

Die geplante Ortsumgehung Hennickendorf-Strausberg ist sicherlich in ihren Details noch auszudiskutieren. Aber ich bin der Meinung, dass diese Straße eine gute Anbindung Strausbergs in Richtung Autobahn darstellt und irgendwann auch wirtschaftlich gesehen werden muss.

Strausberg und die umliegenden Gemeinden setzen auf Touristik. Und hier muss man auch bedenken, dass die ganzen Touristen auch irgendwie die Plätze erreichen müssen, die wir so vehement bewerben. Die Kolonne Berliner Autos wollen wir doch auch nicht am Wochenende in der Stadt heben. Also muss man Alternativen anbieten.
Da ist so eine Ortsumgehung schon sinnvoll.

Und ich denke, dass man in 5 oder 15 Jahren, wenn die Planungen wirklich anfangen, dann die Detailfragen klären muss.

7 Responses

  1. Die Südspange halte ich auch für sinnvoll. Dein Argument Touristen, ist aber nicht so richtig einzusehen. Seit zwanzig Jahren ist hier in Ostbrandenburg nicht viel für Touris gemacht worden, die sind weg, für immer, weil andere Bundesländer den Wirtschaftszweig Tourismus bereits vor zwanzig Jahren erkannt haben. Jetzt noch einmal 5 oder 15 Jahre warten? Nee Touristen kommen hier nicht mehr her – das wurde gründlich verschlafen.

  2. Ich meinte ja damit auch nicht die Urlauber, sondern die bereits vorhandenen Tagestouristen aus Berlin.
    Falls der Sommer dieses Jahr noch kommt, kannst du wieder die endlosen Autoschlangen bewundern, die sich gen Märkische Schweiz quälen.

  3. Hallo Jens,

    aus meiner Sicht sollte in die vorhandene Infrastruktur investiert werden.

    1. Ausbau/Sanierung der vorhandenen Straßen in und um Strausberg
    2. Neubau von Fahrradwegen
    3. Einführung des 20 Minuten-Takts der S-Bahn bis Strausberg/Nord
    4. Ausbau des Regionalbahnverkehrs

    Dies sind Dinge, die kurzfristig (2-5 Jahre)realisiert werden können und die offensichtlich vorhandenen finanziellen Mittel werden nicht nur für ein in den letzten kaum vermisstes Strassen-Projekt genutzt sondern können auf mehrere tourismusfördernde Maßnahmen verteilt werden.

    Tino Dießner
    teamRehfelde.info

  4. Punkt 1 und 2
    Da muss aber alles passen und keine Fledermaus den Weg kreuzen.
    Die Finanzen der Stadt müssen dafür auch vorhanden sein.

    Pkt 3.
    Parallelverkehr S-Bahn Straßenbahn/Bus wird keiner bezahlen wollen.

    Punkt 4
    Die Bahn verdient mit dem ICE-Verkehr viel mehr Geld.

  5. Hallo ihr Beiden.

    zu 1.:
    Ist eine Geldfrage und bei diversen Straßen müssen die Anwohner auch kräftig bezahlen, wenn sie grundsaniert werden. Keine leichte Aufgabe.
    zu 2.:
    Da gibt es in der Stadt einen Beschluss, jährlich 300.000? Euro in Radwegebau zu investieren. Bin mir jetzt nicht sicher ob die Summe stimmt, aber kann mich noch mal schlau machen.
    zu 3.:
    20-Min-Takt ist nicht so trivial. Um das Problem zu verdeutlichen, nur mal den Bahnübergang Hohensteiner Chausse. Bei einem 20-Min-Takt würde die Schranke alle 10 Min geschlossen werden. Wenn die dann 3 Min geschlossen ist, muss man nicht viel Fantasie aufbringen, wie es dann auf der vielbefahren Straße aussieht.
    Da muss dann auch etwas mit den Bahnübergängen gemacht werden.
    zu 4.:
    So schön das auch mit dem ÖPNV ist, es wird immer noch den Individualverkehr mit dem Auto geben. Den kann man sich nicht einfach wegdenken. Das kennt jeder sicherlich selbst, der es bequemer findet, wenn er Kind und Kegel ins Auto packt und ins Grüne fährt.
    Ich glaube nicht, dass wir den ÖPNV in den nächsten Jahren so attraktiv gestalten können, das die Leute jubelnd darauf umsteigen werden.

  6. Wer bis Nord den 20 Minuten – Takt einführen will, der negiert dass schon jetzt beim 40 Minuten Takt etwa 70% der Züge ab Vorstadt sehr dünn gefüllt sind. Dazu brauche ich nur aus dem Fenster schauen, um das festzustellen, teure Studien sind dazu unnötig. Das Konzept dazu von vor etwa 15 jahren noch zu Zeiten von Bauminister H. Meyer beinhaltete die Investition von zwei Weichen am Haltepunkt Hegermühle. Die Bahn wollte diese schon vor 15 Jahren nicht bezahlen und das Land ist lediglich Besteller, wenn das Geld da wäre. Da dann doppelt defititär die S-Bahn fahren würde, gäbe das weitere Probleme beim VBB. Damals schon wurde festgestellt, dass Strausberg „hinsichtlich der ÖPNV-Erschließung bestens versorgt ist“. Bahn, Bus und Straßenbahn sind vorhanden, Buslinien wurden schon vor einigen Jahren vom Aufgabenträger Kreis reduziert, die jetzt die Stadt ohne originärer Aufgabenträger zu sein aus eigenem Haushalt subventioniert. Bei den finanziellen Turbulenzen in der Euro-Zone, in Deutschland oder gar im Land Brandenburg, wo sich „Regierungsparteien“ nach und nach, nicht so hastig dass es auffällt, von finanzintensiven Wahlversprechen verabschieden, da wird es auf Dauer kaum reichen schon jetzt die pflichtigen Aufgaben zu erledigen. Der Kreis wird nach meinen ertsten Kopfrechnungen die Kreisumlage auf etwa 56% erhöhen wollen. Damit sind die Schlüsselzuweisungen der Stadt schon im Oktober des Haushaltsjahres insgesamt zum Kreis durchgereicht und die derzeitige Rücklage reicht bis max. Mitte 2011 wenn überhaupt. Wer redet da noch von „offensichtlich vorhandene Mittel die in den nächsten Jahren eingesetzt werden können“? Schön denken kann ich noch verstehen, schön rechnen wird die nächsten Jahre nur noch mit einem Minus vor dem Saldo enden. Wer besser weiß…ich wäre gespannt. Somit ist für mich der 20 Minuten-Takt bis Nord unreal und pure Geldverbrennerei an Hand realer Fahrgastzahlen. Die S-Bahn wird auch weiterhin „zuverlässig“ nach einem Notfahrplan fahren, der irgendwann der Gewohnheit wegen dann der normale Fahrplan ist. Über die Schranke, die Jens erwähnt, brauche ich bei all den realen Zukunftsaussichten nicht nachzudenken.

  7. Ich freue mich über die sachliche und angeregte Diskussion zu diesem Thema.

    Ich kann die in den Kommentaren vorgebrachten Argumente nachvollziehen.
    Ich denke nur, dass man sich entscheiden muss. Millionen für einen Straßenneubau mitten durch ein landschaftliches Kleinod? Oder diese Mittel zur Verbesserung der vorhandenen Struktur einsetzen?

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