… und manchmal gewinnen die anderen.

So wie heute, bei Stichwahl des Bürgermeisters der Stadt Strausberg.

Frohgemut bin ich mit meinem Vater zur Wahlparty gefahren. Er ging zu Frau Stadeler und ich kehrte bei Herrn Thierfeld ein. Kontroverse Diskussionen gab es dazu schon interfamilär im Vorfeld. 😉

Kurz darauf kam auch schon das vorläufige Ergebnis der Wahl. 4464 Stimmen für Elke Stadeler gegen 4141 Stimmen für Hans-Peter Thierfeld. Die Stimmung war entsprechend geknickt.

Aber das ist nun mal so und der Wählerwille. Wobei Herr Thierfeld doch knapp 50% der Wähler für sich gewinnen konnte. Also gar kein so schlechtes Ergebnis. Aber es hat nicht gereicht.
Nun sollte man eigentlich so sportlich sein, die Niederlage kurz verdauen und mal eben rübergehen und der neuen Bürgermeisterin gratulieren. Ich habe das so gemacht und den “Gang nach Canossa” angetreten. Wohlweislich, dass da jede Menge Leute rumstehen und mich hämisch anfeixen werden. Nach einer öffentlichen Wahlwerbung für Thierfeld muss man sich darüber auch nicht wundern.

Es hielt sich in Grenzen. Bis auf einen Oberst a.D., der seit Jahren hier auf Strausberger macht und mich immer wieder mit “Verlierer” betitelte. Schwache Kür, aber auch möglicherweise Nachwehen der zu langen Bundeswehrzeit…

Die anderen Kommentare, die von “hab ich dir doch schon vorher gesagt” bis zu “aufs falsche Pferd gesetzt”, kann ich verkraften. Ich hatte meine Beweggründe, mich öffentlich zu Thierfeld zu bekennen und stehe dazu. Wer jetzt sagt, dass er das alles kommen sehen hat, der sollte seinen Beruf wechseln und professioneller Wahrsager werden. Mit solchen Weissagungen kann man sicherlich jede Menge Geld verdienen.

Komisch wurde es, als die Presse immer wieder nachfragte, wo denn Herr Thierfeld sei. Eigentlich dachte ich, er sei mal zur neuen Bürgermeisterin rüber gegangen, um anstandshalber zu gratulieren. Aber da dachte ich falsch. Er war einfach verschwunden. Später hieß es, dass er die Niederlage erst einmal verdauen müsste…

Auf alle Fälle bin ich froh, dass diese Wahl jetzt vorüber ist und wir alle wieder zu sachlichen Themen zurückkommen können. Die Schlammschlacht vor der Wahl war wirklich “unter aller Sau”, um das mal vorsichtig auszudrücken.
Ich bin wirklich gespannt, wie sich Strausberg unter der Ära Stadeler entwickelt. Der Wahlkampf ist vorbei und ich werde auch mit der neuen Bürgermeisterin so wie bisher sachlich zusammenarbeiten.