Heute in der Stadtverordnetenversammlung haben wir uns ja fast einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Stadt Strausberg den Bündnis „Brandenburg Nazifrei“ – Aufruf unterzeichnet.

An dieser Stelle muss ich den CDU-Kollegen noch mal danken, dass der Beschlusstext etwas abgewandelt wurde. Dort steht jetzt, dass „Die Stadt Strausberg jede Art von Extremismus verurteilt…“.

Damit kann ich leben, denn die vorige Version, wo nur der Rechtsextremismus genannt war, hat mir leichte Bauchschmerzen bereitet.

Denn machen wir uns nichts vor:
Beide Lager, die sich ganz außen bewegen, wenden Mittel an, die nicht meiner Auffassung von einer demokratischen Streitkultur entsprechen. Und ich weiß, dass jetzt so mancher von Links aufschreit. Aber es ist nun mal so. Herr Weiske hat es heute in seiner Rede ganz gut rüber gebracht, als er meinte, dass es keine legitimen Mittel seien, wenn Autos angezündet und Angriffe auf Polizisten stattfinden.

Ich kann rechtes Gedankengut auch nicht gutheißen. Es sind hier Forderungen, die nicht so in mein Weltbild passen und mir einfach zu nationalistisch sind. Wir leben in einer Gesellschaft, wo nationale Unterschiede nicht mehr so einen großen Raum einnehmen sollten.Alles andere ist von gestern und zeigt nicht, dass man in einer Gesellschaft was verändern möchte.

Wenn ich nun durch ein Bündnis aufgefordert werde, mit meiner Anwesenheit sozusagen Flagge zu zeigen, dann habe ich grundsätzlich kein Problem damit. Ein Problem habe ich damit, wenn hier dieses Bündnis zu einem großen Teil aus linken Gruppierungen besteht, die teilweise in ihrem Aktionismus von mir nicht unterstützt werden. Auch sie haben oft solch radikale Ansichten und träumen von einer Weltordnung die mittlerweile auch in die Jahre gekommen ist.

Ein wenig zweifel ich ja an der Sinnhaftigkeit des Bündnisses und den Bemühungen, sich den Nazis antgegen zu stellen.
Denn durch solche Aktionen bekommen beide Seiten ihre Publicity. Die Rechten, weil sie dann wahrgenommen werden(Vorher kannte ich die KMOB gar nicht) und die Linken, weil sie Gegendemos organisiert.

Was wäre, wenn alle Leute einfach zu Hause bleiben, die Gardinen zuziehen und die Rechten allein durch die Stadt ziehen? Letztere hätten vielleicht Blasen an den Füßen, die Presse hätte einen ruhigen Samstag und gut ist’s.

Ich habe es auf der Besprechung des Bündnisses gesehen, wie „heiß“ man auf dieses Zusammentreffen beider Lager ist. Für einige scheint es die Action zu sein, die es im Alltagstrott nicht gibtt.

Und für solche „Aktivisten“ soll ich mich vor den Karren spannen lassen?
Ich denke eher nicht.