So titelte die MOZ heute und im Artikel wird über einen Kompromiss und eine Einigung bei der Standortwahl für die geplante Hähnchenmastanlage geschrieben.
Für den Betreiber dieser Anlage ist das sicherlich alles hübsch. Hat er doch bis auf den Grundstückserwerb kaum Mehraufwand, um die Ställe zu errichten. Viel weiter weg, als an der alten Stelle sind sie auch nicht.
Was aber bei dem ganzen „Jubel“ über den nun gefunden Standort vergessen wird:
Ich denke, dass es aus der geplanten Dorferweiterung nichts werden wird, wenn die Hähnchenmastanlage erst einmal im Betrieb ist. Denn genau da, wo mal Familien später ein Haus bauen sollen, wird es recht doll stinken.
Hier mal eine Karte mit der Geruchsprognose für den Ort.
Die Zahlen in den kleinen Kästchen bedeuten den Anteil an den Jahresstunden, an denen Geruchsemmissionen auftreten werden. Für ein Dorfgebiet sind Werte bis zu 15 erlaubt. Und die werden ja auch im bewohnten Gebiet nicht erreicht. Aber wenn man sich mal ausrechnet, was die Zahlen eigentlich bedeuten, dann kommt man schon ins Grübeln.
Für den Bereich, wo später neue Wohnungen geplant sind, sind Werte von bis zu 12 eingetragen. Diese 12 ist eine recht abstrakte Zahl, so dass ich mal erklären will, wie man sich hier erst einmal vorstellbare Zahlen errechnen muss.
Folgende Formel hilft dabei:
365 Tage x 24 Stunden / 100 = 87,6
Nun die 87,6 mit der Zahl von der Karte multiplizieren: 87,6 x 12 = 1051.
Diese 1051 sind die Stunden im Jahr, an denen Geruch von der Hähnchenmastanlage wahrgenommen wird. Das Gutschten sagt hier nichts über die Stärke des Geruchs aus, sondern nur, wie oft mit einer Geruchsbelästigung zu rechnen ist.
Und sicherlich wird jeder zustimmen, dass man auf dem Dorf mit gewissen Gerüchen leben muss. Aber wer schon mal auf einem Hühnerhof war, weiß wie das stinken kann.
Laut dem Gutachten darf es nun an der Stelle knapp 3 Stunden am Tag oder auch gern mal tagelang stinken, an der Leute neu bauen sollen. Da kann man nur gespannt sein, wer sich das später freiwillig antun wird. Ich glaube, dass mit der Hähnchenmastanlage an diesem Standort eine zukünftige Entwicklung des Dorfes verhindert wird, auch wenn die Zahlen anderes suggerieren.
Im realen Leben wird hier ein ganzes Dorf in seiner Wohnqualität eingeschränkt, nur weil ein Investor, der noch nicht einmal hier wohnt, seinen Profit machen möchte.