Lobbyismus ist ja grundsätzlich nicht schlecht.
Das ist momentan für viele die einzige Möglichkeit, die Politiker zu bewegen, sich mit ihren Problemen zu befassen. Schlecht ist der Lobbyismus nur, wenn der finanzstarke am Ende Überhand nimmt, so wie es oft zu beobachten ist.

Wenn wir später überall Liquid Democracy eingeführt haben, sieht das sicherlich besser aus, da der Bürger seine Probleme hier unabhängig von finanziellen Mitteln in den politischen Raum werfen kann.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte:
Ich hatte heute ein Gespräch mit dem Centermanagement des Handelscentrums in Strausberg. Hier ging es speziell um die Problematik der von der Stadt genehmigten oder wenig gesteuerten Verkaufsflächen in der Stadt.
Zuerst hatte ich ja gedacht, dass man nur einen Konkurrenzbetrieb weghaben will.

Aber das Problem ist dann doch größer.
Wir haben, mal grob gesagt, zu viel Verkaufsfläche pro Kopf in bestimmten Branchen. Vielleicht auch insgesamt…

Und nun soll sich diese Zahl noch weiter erhöhen, was zu einem recht hartem Wettbewerb führen wird. So ein Wettbewerb ist ja auch nicht schlecht, da er den Handel zwingt, sich mehr um die Kunden zu bemühen. Aber so wie ich das verstanden habe, wird es hier am Ende auch Verlierer  geben. Wenn die Kaufkraft nicht da ist und auch das Umland nahezu ausgeschöpft ist, dann geht eigentlich nicht mehr.

Wenn wir als Stadt nun ohne Not einen weiteren Markt in dieser Branche zulassen, lassen wir einen Verdrängungskampf zu, der so nicht sein muss. Hier hätte ich mir vom Stadtplaner vorab mehr Aufklärung gewünscht, als es um die Entscheidung ging, einen weiteren Drogeriemarkt anzusiedeln. In der Ausschusssitzung wurde da auch damals nicht viel diskutiert. Heute liegt mir der Einzelhandelsbericht des Landes Brandenburg vor, der einige Fragen zu dem Thema aufwirft…
Wir sollten uns des Problems noch einmal annehmen. Wie ich mitbekommen habe, wurden auch andere Lokalpolitiker angesprochen. Vielleicht haben diese auch den Diskussionsbedarf erkannt, nur leider haben sie sich bisher dazu nicht geäußert.

Das rutscht dann schon wieder in den Bereich Hinterzimmerpolitik ab, da die Öffentlichkeit so gut wie ausgeschlossen ist. Aber irgendwann werden andere auch erkennen, dass man sich kein Bein bricht, wenn man etwas transparenter agiert.