Die neue Breitbandstrategie des Landes

Es fiel schon auf, dass in den letzten Wochen immer wieder Artikel in der Zeitung zu lesen waren, die davon berichteten, dass die Fördermittel für den Ausbau des Breitbandes(schneller Internetzugang) für den Ort xyz gestrichen wurden.

Will das Land Brandenburg nun ganz den schleppenden Ausbau beenden?

Na fast.
Man versucht eine neue Strategie, um das flache Land stärker zu vernetzen. In dem Bericht dazu, finden sich viele Sachen, die ich auch immer wieder in verschiedenen Gesprächen kritisch angemahnt hatte:
– fehlende Kompetenz bei den Kommunen
– keine überregionale Zusammenarbeit, jeder Ort wurschtelt allein vor sich hin
– LTE kann wirkliches Breitband nicht zukunftssicher leisten
– Richtfunk, wie gerade in Teilen des Oderbruchs installiert wird, ist auch nicht zukunftsfähig
usw…

Nun sind die Mittel von 21 Mio € für die Förderperiode 2007-2013 aufgebraucht. Wie gut, dass wir schon im Jahr 2009 damit begonnen hatten, die ersten Arbeiten für einen Förderantrag durchzuführen. Ich frage mich nur, was mit den anderen Gemeinden wird, die erst später erkannt haben, dass schnelles Internet heute zur Infrastruktur dazugehört. Sollen die bis 2014 und länger warten?

Denn die neue Idee der Landesregierung erscheint mir auch nicht schlüssig.

Man will eine Trägergesellschaft gründen, die den Bedarf ermittelt und zu bestehenden Glasfasernetzen(OPAL-Leitung, Stromleitungen etc.) Leerrohre verlegt, um Orte damit zu verbinden, die in einer ca. 6 Km-Zone an so einer Gasleitung liegen. Anschließend sollen diese Leerohre an das jeweilige Telekommunikationsunternehmen(TK) verpachtet werden.

Und da bin ich skeptisch. Im Bericht ist ein Ansatz von ca. 150 Mio € genannt, um das Land Brandenburg zu „verleerrohren“. Wo kommt dieses Geld her? Und ich finde nirgends ein Statement dazu, warum denn die TKs dann in den ländlichen Raum investieren sollen. An ihnen bleiben dann immer noch die Kosten für Feinplanung, Verlegung der Kabel und Errichtung und Betreiben der aktiven Element hängen. Plus Pacht und ohne weitere Fördermittel, da diese von der Trägergesellschaft „Leerrohr“ benötigt werden. Die Kundenzahlen im ländlichen Bereich werden sich auch in Grenzen halten, wo ist jetzt die Motivation für TKs, hier zu investieren?

Wenn das nicht mal ein „Leerrohr-Krepierer“ wird…

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