Wirtschaftsweg_jetzt_Einbahnstraße_-_MOZ_deEs war eine kleine Meldung in der MOZ, die anscheinend mehr Fragen aufwarf, als zu informieren.

Wir hatten im Ausschuss eine Anfrage eines Bürgers des Wirtschaftsweges, der mit der Verkehrssituation unzufrieden war. Später mündete das in einer Unterschriftenliste mehrerer Bürger.
Wir haben uns das Problem angehört. Die Straße war mal Baustraße und wurde später als Anliegerstraße eingestuft. So mancher nutzt diese Straße aber als Verbindung ins Gewerbegebiet. Und das hat auch schon dazu geführt, dass die Lampen beschädigt wurden, wenn sich auf der schmalen Straße LKW begegneten. Für Fußgänger ist da kein Platz mehr.
Ich persönlich würde mein Kind dann da bei schlechtem Wetter nur ungern langschicken, da man dann schnell mal was übersieht.
Von der Stadt selbst kann diese Verbindung auch kaum gewollt sein, weil sie selbst sagt, dass der Knoten Kastanienallee das Nadelöhr ist. Nun wurde die Verwaltung beauftragt, eine Lösung zu suchen.

Also saßen wir beim nächsten Bauausschuss wieder zusammen und die Verwaltung hat uns ein Schriftstück mit vielen Seiten in die Hand gegeben, aus der hervorging, dass man beabsichtigt, gar nichts zu machen.
Damit waren wir aber keinen Schritt weiter.
Begründet wurde das u.a., dass da eh wenig Verkehr(ca. 330 Fahrzeuge/Tag) herrscht. Man widerspricht sich aber dann wieder, wenn man sagt, dass bei einer Einbahnstraßenregelung plötzlich viel Verkehr im Hufenweg landen würde.
Das sehe ich nicht so. Denn theoretisch handelt es sich um nur die Hälfte des Verkehrs. Und ich bezweifle ganz stark, dass die Autofahrer, die bisher diese recht gerade Straße als Abkürzung benutzt haben, dann alle auf den Hufenweg ausweichen würden. Denn hier parken jede Menge Autos und man muss durch die enge Gasse aus Richtung Wirtschaftsweg, so dass der Fahrkomfort für eine Abkürzung sehr eingeschränkt ist.

Deshalb und weil ich das Thema nicht in jeder Sitzung wieder ergebnislos behandeln möchte, habe ich den Vorschlag mit der Einbahnstraße gemacht. Irgendwo muss man doch ansetzen, um Lösungen herbeizuführen. Reden hilft da nicht.
Ich habe außerdem dazu gesagt, dass es ein Versuch ist. Dass heißt, dass wir das auch kritisch begleiten und unsere Schlüsse daraus ziehen. So wird mit Sicherheit nach Einführung der Einbahnstraße eine Verkehrszählung erfolgen, um zu sehen, ob wirklich der Hufenweg einer signifikanten Mehrbelastung ausgesetzt ist.
Laut meinen Unterlagen fahren im Hufenweg rund 190 Kfz am Tag. Ich prognostiziere, dass das nicht mehr als 230 werden. Und das ist nicht wirklich eine Mehrbelastung.
Damit wäre möglicherweise allen Anwohnern, die dort leben, geholfen. 

Eine Zahl hätte ich noch, um zu verdeutlichen, was so eine Anliegerstraße an Verkehr aufnehmen soll, um noch als Anliegerstraße mit wenig Verkehr zu gelten: 
Das sind dann 100 – 200 KFZ pro Stunde!
So gibt es z.B. den Richtwert, Spielstraßen nur dann zu genehmigen, wenn dort nicht mehr als 400 KFZ/h fahren. 
Und wir reden hier über 200 KFZ am TAG. Das sollte man bitte bei der Diskussion berücksichtigen.

Ach und noch eine Anmerkung zum MOZ-Artikel:
Wir reden um den Teil des Wirtschaftsweges, der ab dem Wendehammer Richtung Flugplatzstraße anfängt. Es soll also nicht der gesamte Wirtschaftsweg zur Einbahnstraße gemacht werden, denn das wäre wirklich Unsinn.