Jeder möchte nun seinen Senf dazu geben, wenn es darum geht, die Volksabstimmung zu bewerten.
Ich auch.
Weil ich einerseits meine Meinung äußern möchte, aber auch weil einige Zeitgenossen irgendwie am Zuel vorbeischießen, wenn ich diverses Geschreibsel lesen muss.
Welches Geschreibsel denn?

Na nehmen wir mal diejenigen, die sich in ihrer Linksmentalität von den Schweizern abwenden und voller Abscheu das Instrument der direkten Demokratie, also der Volksabstimmung, verteufeln. Lustigerweise lese ich das bei vielen Piraten, die sich doch eigentlich die unmittelbare Beteiligung der Bürger am politischen Leben auf die Fahne geschrieben haben. Aber das waren damals eher die „Urpiraten“ und nicht diejenigen die jetzt herumheulen und das Programm immer mehr verwässern.

Ich finde es gut, dass die Schweiz solche demokratischen Werkzeuge hat und dass davon auch Gebrauch gemacht wird. Sicherlich wird bei solch einer Abstimmung polemisiert und der Wähler wird sich nicht unbedingt die Arbeit machen, um Fakten gegenzuprüfen.
Wichtig ist doch aber, dass für die Politiker eine gewisse Grundstimmung im Volk erkennbar wird. Und wenn nur 30% dafür gestimmt hätten, dann müssten auch hier die Politiker aufhorchen und merken, dass den Leuten etwas nicht gefällt, dass sie Probleme haben.
Ob die das dann wirkliche Probleme sind, wäre Sache der Politik, die das herausfinden muss, aber halt so auch gezwungen wird, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Ich finde das ein wunderbares Instrument für den Bürger direkt in die Politik einzugreifen.
Wie läuft es denn in Deutschland ab?
Die Hürden für Instrumente der direkten Demokratie sind oft so hoch, dass es fast unmöglich ist, diese einsetzen zu können.
Der Bürger hier darf sich alle paar Jahre an Wahlen beteiligen. Das war es dann. Ab dem Zeitpunkt kann unser Parlament munter weiter jeden Mist beschließen…

Und noch was zu den Texten, in denen gejammert wird, wie braun die Schweizer doch seien, wenn sie so gegen Ausländer votieren:
Ich behaupte mal, dass eine solche Abstimmung hier in Deutschland genauso, wenn nicht sogar noch deutlicher ausgefallen wäre. Was wissen wir über die Intentionen der Schweizer Bürger, die dafür gestimmt haben? Eher wenig, also sollten wir sie auch nicht von vornherein verurteilen.

Die Politik in der Schweiz hat nun drei Jahre Zeit, um dieses Votum umzusetzen. Und da wurde einfach nur gefordert, eine Quote für den Zuzug von Ausländern einzuführen.
Da muss man nicht gleich aufschreien, wenn so etwas gefordert wird. Es geht ja nicht darum, alle Ausländer zu verbannen, sondern darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schweizern und Nichtschweizern zu schaffen.